Ortbeton-vibrationspfahl beschreibung – Liebherr LRH 600 Benutzerhandbuch

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Ortbeton-Vibrationspfahl
Beschreibung

Beim Ortbeton-Vibrationspfahl werden Ortbetonpfähle

im Schutz einer Außenverrohrung hergestellt. Die Außen-

verrohrung, deren unteres Ende mit einer Fußplatte ver-

schlossen ist, wird mit Hilfe eines Hochfrequenzrüttlers

auf die gewünschte Tiefe gebracht. Die Fußplatte ist als

verlorene Platte ausgeführt und kann mit einer Dichtung

versehen werden, so dass ein Eindringen von Grund-

wasser ausgeschlossen ist. Nach Erreichen der Endtiefe

kann ein Bewehrungskorb in das Rohr eingestellt wer-

den. Anschließend wird von oben Beton eingefüllt und

das Rohr wird unter Zuhilfenahme des Hochfrequenz-

rüttlers gezogen. Durch das Rütteln kommt es zur

Verdichtung des frischen Betons. Darüber hinaus wird

eine Art Verzahnung des Betons mit dem umgebenden

Boden erreicht und der fertige Pfahl weist nach dem

Erhärten eine hohe Mantelreibung und dadurch eine

hohe Tragfähigkeit auf.

Anwendungsbereiche

Je nach Bodenverhältnissen kann es sinnvoll sein, ei-

nen Geotextil-Schlauch, der um den Bewehrungskorb

befestigt wird, einzusetzen. Dadurch kann in weichen

Bodenschichten zum einen verhindert werden, dass

der flüssige Beton in den weichen Boden ausläuft. Zum

anderen werden Pfahleinschnürungen durch eindringen-

den Boden vermieden.

Genau wie beim Einrütteln von anderen Rammgütern ist

es auch beim Ortbeton-Vibrationspfahl möglich, Spülen

als Einbringhilfe zu verwenden. In diesem Fall werden

Spülrohre an das Rüttelrohr geschweißt, durch die beim

Einrütteln Wasser, Luft oder eine Kombination aus bei-

den, gespült wird um die Mantelreibung beim Einbrin-

gen des Rohres zu vermindern.

Anwendungsbereiche des Ortbeton-Vibrationspfahles

sind die Herstellung von Gründungspfählen, Dichtpfäh-

len und Pfahlwänden (tangierend und aufgelöst).

Als Sonderform kann das Verfahren auch für die Erstel-

lung von Sand- und Kiespfählen eingesetzt werden.

Bodenarten

Der Ortbeton-Vibrationspfahl kann in nichtbindigen Bö-

den (Sand, Sand-Kies-Gemische) bis zur dichten Lage-

rung zum Einsatz kommen.

In bindigen Böden (Schluff, Ton) ist die Anwendung bis

zu einer steifen Konsistenz möglich.

Vorteile

• Hohe Produktivität durch das schnelle Einbringen der Ver-

rohrung in einem Stück.

• Durch die Abdichtung der Fußplatte kann der Einbau des

Betons von oben im Trockenen erfolgen.

• Hohe Tragfähigkeiten der fertigen Pfähle.

• Beherrschbare Pfahlgeometrie durch die Verwendung von

Geotextil-Schläuchen.

• Aufgrund der Verdrängung an der Pfahlspitze Erhöhung

der Tragfähigkeit des anstehenden Bodens.

• Keine Emission von bauwerksschädigenden Erschütte-

rungen durch die Verwendung von Hochfrequenzrüttlern

mit variablem statischen Moment.

• Geräuscharm.

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