Luftentfeuchtung – REMKO AMT 50 Benutzerhandbuch
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Der Einsatz von REMKO-Luftentfeuchtern
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Fenster und Türen können noch so gut isoliert sein,
Nässe und Feuchtigkeit dringen selbst durch dicke
Betonwände.
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Die bei der Herstellung von Beton, Mörtel, Verputz
etc. zum Abbinden benötigten Wassermengen sind
unter Umständen erst nach 1-2 Monaten ausdiffun-
diert.
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Selbst die nach Hochwasser oder Überschwem-
mung in das Mauerwerk eingedrungene Feuchtigkeit
wird nur sehr langsam wieder freigegeben.
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Dies trifft z. B. auch für die in eingelagerten Materia-
lien enthaltene Feuchtigkeit zu.
Die aus den Gebäudeteilen oder Materialien austreten-
de Feuchtigkeit (Wasserdampf) wird von der umgeben-
den Luft aufgenommen. Dadurch steigt deren Feuchte-
gehalt an und führt letztendlich zu Korrosion, Schimmel,
Fäulnis, Ablösen von Farbschichten und anderen uner-
wünschten Feuchtigkeitsschäden.
Das untenstehende Diagramm veranschaulicht bei-
spielhaft die Korrosionsgeschwindigkeit z.B. für Metall
bei unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten.
Die relative Luftfeuchtigkeit
Unsere Umgebungsluft ist ein Gasgemisch und enthält
immer eine gewisse Menge Wasser in Form von Was-
serdampf. Diese Wassermenge wird in g pro kg trocke-
ne Luft (absoluter Wassergehalt) angegeben.
1m³ Luft wiegt ca. 1,2 kg bei 20 °C.
Temperaturabhängig kann jedes kg Luft nur eine be-
stimmte Menge Wasserdampf aufnehmen. Ist diese Auf-
nahmefähigkeit erreicht, spricht man von „gesättigter” Luft;
diese hat eine relative Feuchtigkeit (r. F.) von 100 %.
Unter der relativen Luftfeuchte versteht man also das
Verhältnis zwischen der zur Zeit in der Luft enthaltenen
Wasserdampfmenge und der maximal möglichen Was-
serdampfmenge bei gleicher Temperatur.
Die Fähigkeit der Luft Wasserdampf aufzunehmen er-
höht sich mit steigender Temperatur. Das bedeutet,
daß der maximal mögliche ( = absolute) Wassergehalt
mit steigender Temperatur größer wird.
Luftentfeuchtung
Die bei der Entfeuchtung von Luft ablaufenden Zusam-
menhänge beruhen auf physikalischen Gesetzmäßig-
keiten. Diese sollen hier in vereinfachter Form darge-
stellt werden, um Ihnen einen kleinen Überblick über
das Prinzip der Luftentfeuchtung zu verschaffen.
Das Trocknen von Gebäuden kann auf unterschiedli-
chen Wegen erfolgen:
1. D u r c h Er w ä r m u n g u n d L u f t a u s t a u s c h:
Die Raumluft wird erwärmt um Feuchtigkeit aufzu-
nehmen und um dann ins Freie abgeleitet zu wer-
den. Die gesamte eingebrachte Energie geht mit der
abgeleiteten, feuchten Luft verloren.
2. D u r c h L u f t e n t f e u c h t u n g:
Die im geschlossenen Raum vorhandene, feuchte
Luft wird nach dem Kondensationsprinzip kontinuier-
lich entfeuchtet.
Bezogen auf den Energieverbrauch hat die Luftent-
feuchtung einen entscheidenden Vorteil:
Der Energieaufwand beschränkt sich ausschließlich auf
das vorhandene Raumvolumen. Die durch den Ent-
feuchtungsprozeß freiwerdende mechanische Wärme
wird dem Raum wieder zugeführt.
Bei ordnungsgemäßer Anwendung verbraucht der Luft
entfeuchter nur ca. 25% der Energie, die beim Prinzip
„Heizen und Lüften” aufgebracht werden muß.
Temp.
Wasserdampfgehalt in g/m³ bei einer Luftfeuchte von
°C
40%
60%
80%
100%
-5
1,3
1,9
2,6
3,3
+10
3,8
5,6
7,5
9,4
+15
5,1
7,7
10,2
12,8
+20
6,9
10,4
13,8
17,3
+25
9,2
13,8
18,4
23,0
+30
12,9
18,2
24,3
30,3
Es wird ersichtlich, daß die Korrosionsgeschwindigkeit
unter 50 % relativer Luftfeuchte (r. F.) unbedeutend und
unter 40 % r. F. zu vernachlässigen ist. Ab 60 % r. F.
steigt die Korrosionsgeschwindigkeit stark an.
Diese Grenze für Feuchtigkeitsschäden gilt auch für
viele andere Materialien z.B. pulverförmige Stoffe, Ver-
packungen, Holz oder elektronische Geräte.