2 dynamikbearbeitungstypen, 2 dynamikbearbeitungsty, Pen — 35 – PreSonus AudioBox USB Benutzerhandbuch
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Tutorials 5
Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung 5.2
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Warum sind alle Kanäle der besten Mischpulte der Welt mit einem Kompressor ausgestattet?
Weil die meisten Parts einer Abmischung mehr oder weniger stark komprimiert wer-
den müssen, um allzeit hörbar zu sein.
Und braucht man ‘Noise Gates’ wirklich?
Kehren wir noch einmal zu unserem komprimierten Gesangspart zurück – dessen
Dynamikumfang beträgt nach der Bearbeitung noch 20dB. Wenn man den Pegel
der leiseren Passagen anhebt, passiert es oft, dass man plötzlich Hintergrundge-
räusche (Klimaanlage, Schlagzeug) hört. Selbstverständlich kann man versuchen,
die Gesangsspur in jeder Pause auszuschalten, aber das führt in der Regel zu einer
Katastrophe. Ein “Noise Gate” arbeitet viel genauer. Wenn man als Pegelschwelle die
Untergrenze des Dynamikumfangs (hier –10dBu) wählt, werden die Geräusche in
den Gesangspausen unterdrückt.
Wenn Sie schon einmal ein Live-Konzert gemischt haben, wissen Sie bestimmt, wie
problematisch Becken in den Tom-Mikrofonen sind… Wenn Sie die Höhen eines
Tom-Mikrofons anheben, um einen knallenderen Sound zu erzielen, werden auch
die Becken lauter, was seinerseits zu einer Übereifrigkeit der Hochtöner führt. Wenn
Sie ein Gate in den Signalweg der Tom-Mikrofone einschleifen, verschwindet das
Problem – und das Schallbild wird insgesamt filigraner.
Die Dynamikbearbeitung ist bis auf weiteres der beste Ansatz für ein ausgewogene-
res Schallbild und stellt zugleich einen guten Schutz der Ohren und Lautsprecher dar.
Und dann ist da noch der erhöhte Komfort für die leichtere Platzierung aller Signale
in einer Abmischung.
5.2.2 Dynamikbearbeitungstypen
Kompressor/Limiter
Punch, gefühlte Lautheit, Präsenz – das sind nur drei Begriffe, die mit einem Kom-
pressor oder Limiter assoziiert werden.
Mit einem Kompressor oder einem Limiter wird der Dynamikumfang (d.h. Pegel-
schwankungen) gebändigt. Bei Audiosignalen ist der Unterschied zwischen Pegel-
spitzen und Durchschnittspegel erstaunlich groß. Pegelspitzen führen zu einer
Überlastung des Eingangsverstärkers bzw. der Boxen und folglich zu Übersteuerung.
Ein Kompressor/Limiter ist ein Verstärkertyp, dessen Pegelanhebung in Abhängig-
keit des eingehenden Pegels variiert wird. In beiden Fällen kann man einstellen,
welchen Pegel der Kompressor/Limiter maximal unbeschnitten durchlassen darf.
Höhere Pegel (über dem Schwellenwert, alias “Threshold”) werden automatisch
abgeschwächt. Die “Kompression” verweist auf den Faktor, um welchen der Pegel des
eingehenden Signals bei Überschreiten des Schwellenwerts abgeschwächt wird. Je
geringer der Dynamikumfang einer Quelle, desto pflegeleichter kann man sie auf-
nehmen und abmischen. Zumal bei der Abmischung erspart einem dies das fortwäh-
rende Auf- und Abschieben des Gesangs-Faders usw.
Es reicht ja schon, dass sich der Sänger während der Aufnahme bewegt, damit auffäl-
lige und unnatürliche Pegelschwankungen auftreten. In solch einem Fall zieht man
dann einen Kompressor hinzu, der die lautesten Signale so stark reduziert, dass der
Pegel ausgewogener klingt.