Die live engineer-effekte verstehen, Heute übliche lösungsansätze – TC-Helicon VoiceTone Correct Benutzerhandbuch
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Die Live Engineer-Effekte verstehen
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Heute übliche Lösungsansätze
1. Dynamik
Um die »Unebenheiten« einer Stimme (das heißt, ihres Pegels) in
einem Mix zu glätten, wird meistens eine als Komprimierung bezeich-
nete Technologie verwendet. Die Komprimierung vermindert den
Dynamikumfang des bearbeiteten Audiosignals. Damit ein
Kompressor optimale Ergebnisse liefert, muss sein Arbeitsbereich
an den Dynamikumfang des bearbeiteten Signals angepasst werden.
Im Rahmen eines musikalischen Vortrags kann die Dynamik
beträchtlich variieren – das gilt ganz besonders auf der Bühne. Es
gibt hier oft sehr laute und sehr leise Stellen. Wen der Kompressor
so konfigurier t ist, dass er nur die lauten Stellen eines
Gesangsvortrags erfasst, ergibt sich keine Verbesserung bei den
Stellen, die zu leise sind. Wen der Kompressor so konfiguriert ist,
dass er auch die leisen Stellen erfasst, werden die lauten Stellen zu
stark bearbeitet, so dass die Stimme letzten Endes zu leise wird.
Daher gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, per Kompression
überzeugende Ergebnisse zu erzielen: Sie müssen mit einem erfah-
renen Live-Toningenieur zusammenarbeiten, der permanent auf die
Vocals achtet und die Einstellungen gegebenenfalls anpasst.
2. Equalizer (Entzerrer)
Bislang gab es eigentlich nur eine Möglichkeit, Klangprobleme bei
Livegesang in den Griff zu bekommen: Mit externen grafischen oder
parametrischen Equalizern. Eine Alternative wären hochwertige
Mischpulte mit integrierten parametrischen Mehrbandequalizern.
Unabdingbar war in jedem Fall ein kompetenter Toningenieur. Selbst
ein guter Toningenieur kann mit den integrierten EQs normaler
»Wald-und-Wiesen-Mischpulte« keine optimalen Ergebnisse errei-
chen.
3. Zischlaute
Am besten können unerwünschte Zischlaute mit einem so genann-
ten adaptiv arbeitenden De-Esser entfernt werden. Wer nur einen
normalen (nicht-adaptiven) De-Esser kauft, braucht wiederum
einen Toningenieur, der ihn bedient, denn sonst besteht vor allem an
lauten Stellen das Risiko, dass der Klang unnatürlich wird.