Dynacord PowerH Series Benutzerhandbuch
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Die Anforderungen an moderne Leistungsverstärker sind
enorm: Höchste Leistungsfähigkeit, minimales Gewicht,
überragende Audio-Eigenschaften, absolute Zuverlässigkeit, Fern-
überwachung und Fernsteuerung sowie Netzwerkfähigkeit.
Um Leistungen von 2500 W / 4 Ω stabil zu realisieren, müssen End-
stufen Spitzenausgangsspannungen von 180 V bis 200 V zur Verfü-
gung stellen können. Diese Anforderung limitiert die Anzahl der in
Frage kommenden Topologien auf nur zwei Konzepte:
Class-D und Dynacords Linear Grounded Bridge Class-H.
Nach eingehenden Untersuchungen hat das Dynacord Entwicklungs-
Team sich gegen den Einsatz von Class-D Konzepten entschieden: Die
Performance-Schwächen von Class-D, hauptsächlich Verzerrungen
und deutliche Lastabhängigkeit im Frequenzgang sind auch bei moder-
nen Konzepten noch unvermeidbar und führen zu unerwünschten
Verfärbungen des Ausgangssignals. Lineare Push-Pull Konzepte mit
Class-H Topologie sind vernünftige Lösungen für Leistungen bis zu
1500 W / 4 Ω. Dieses Konzept kommt in vielen Dynacord Endstufen
zum Einsatz. Die Limitierung des Class-H push-pull Ansatzes ist die
250 V Spezifikation typischer Audio-Leistungstransistoren und deren
Second Breakdown Restriktionen. Schon die kurzzeitige Überschrei-
tung der spezifizierten Spitzenspannung oder des Second-Breakdown
Limits führt unmittelbar zum Ausfall des Leistungstransistors und
damit der Endstufe. Der Einsatz exotischer Transistoren mit 350 V
Spezifikation ist im Hinblick auf deren Second Breakdown Verhalten,
der Audioperformance und auch bezüglich Verfügbarkeit kein zuver-
lässiger Lösungsansatz.
Höhere Leistungsklassen brauchen andere Lösungen! Dynacords
lineare Grounded Bridge Konzepte (z.B. L 2400 / P3000) haben sich
über viele Jahre als extrem zuverlässig und überragend in der Audio-
Performance erwiesen. Einer der wesentlichen Vorteile von Groun-
ded Bridge Lösungen ist der erheblich reduzierte „Spannungs-Streß“
für die Leistungstransistoren. Dies erlaubt das Design von Hochlei-
stungs-Endstufen mit Spitzenausgangsspannungen, die auch über 200 V
liegen können. Ein logischer Schritt in Richtung geringere Verlust-
leistung bei gleichzeitiger Erhöhung der Ausgangsleistung war daher
die Entwicklung einer linearen Grounded Bridge Topologie in Class-H
Technik mit einem 3-stufig schaltenden „floating“ Netzteil. Der Ein-
satz eines extrem stabilen Schaltnetzteils leistete dabei einen ent-
scheidenden Beitrag zum sehr geringen Gewicht dieser Endstufen:
7 kW in nur 2 Höheneinheiten unter 15 kg!
PowerH Endstufen sind für die Integration in IRIS-Net
™
basierende
Audiosysteme und Netzwerke vorbereitet. Nachrüstbare Remote
Control Module, z. B. das RCM-26, ermöglichen komplette System-
Überwachung und Fernsteuerung kombiniert mit Digital Controller
Funktionen inklusive hochgenauer FIR-Filter und optimierter
Algorithmen zum Lautsprecherschutz.
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