MVVS 40 IFS Benutzerhandbuch
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Kurz (für ungefähr 1s) Gas geben bis ca. 2/3 des Gashebelweges. Diesen Vorgang dreimal nacheinander
wiederholen. Falls der Motor dabei kontinuierlich beschleunigt ohne zu „stottern“, zu Schritt III übergehen, bei
schlechter Beschleunigung zu Schritt II übergehen.
Schritt II
Schlechte Beschleunigung des Motors mit „Stottern“ und ungleichmäßigem Lauf ist meistens durch mageres
Gemisch im mittleren Drehzahlbereich verursacht. Den Motor stoppen, Kraftstoffzufuhr in den Vergaser nachprüfen (der
Schlauch darf nicht eingeklemmt oder abgenickt sein, des Weiteren ist die Durchlässigkeit des Benzinfilters zu prüfen,
falls dieser montiert). Den Motor erneut starten und die Beschleunigung prüfen. Wenn Probleme andauern, ist der
Vergaser einzustellen. Die Einstellnadel L um 5 Minuten öffnen und wieder beschleunigen, falls der Motor problemlos
beschleunigt, die Nadel um weitere 3-5 Minuten öffnen, da die vorherige Einstellung im Grenzbereich des gleichmäßigen
Laufes lag, und bei der Veränderung der atmosphärischen Bedingungen während des Fluges könnte es erneut zu oben
beschriebenen Problemen kommen.
Falls der Motor immer noch schlecht beschleunigt, die Nadel um 10 Minuten öffnen. Wird der Motorlauf
damit nicht besser, den Motor stoppen und die Grundeinstellung vornehmen. Die Einstellnadeln entsprechend der Tabelle
„Vergasereinstellung“ einstellen. Den Motor starten und die Beschleunigung prüfen. Falls der Motor kontinuierlich
beschleunigt, zu Schritt III übergehen.
Falls der Motor immer noch schlecht beschleunigt, die Nadel um weitere 10 Minuten öffnen. Wird der
Motorlauf damit nicht besser, liegt der Fehler wahrscheinlich nicht in der Einstellung des Motors. Deswegen zu Kapitel
„Mögliche Motorfehler und deren Behebung“ übergehen.
Schritt III
Falls der Motor richtig beschleunigt, wie vorstehend beschrieben, die Leerlaufdrehzahl
korrigieren/zurücksetzen und dreimal nacheinander Vollgas geben, bei richtiger Reaktion des Motors zu Schritt IV
übergehen. Falls der Motor bei der Beschleunigung auszusetzen beginnt, die Düse L um weitere 5-10 Minuten öffnen.
Sollte die Reaktion des Motors auf Gasgeben nicht schnell genug sein, die Düse L so weit drosseln, bis der
Motor beim Gasgeben zu „stottern“ beginnt, dann die Düse wieder um 5-10 Minuten öffnen.
Schritt IV
Bei richtiger Reaktion des Motors Vollgas geben. Falls dann die Motordrehzahl gleichmäßig hoch bleibt, ist
der Motor richtig eingestellt. Falls die Drehzahl sinkt, die Einstellnadel H um ca. 5-10 Minuten öffnen. Vorsicht! Den
Motor nicht mit magerem Gemisch betreiben. Bei magerem Gemisch überhitzt sich der Motor und der Kolben kann sich
festfressen!
Achtung!!! Sämtliche Vergasereinstellungen ausschließlich bei stehendem Motor vornehmen. Verletzungsgefahr
durch drehenden Propeller!
Starten und Einlaufen des Motors:
Überprüfen Sie vor dem ersten Starten des Motors, ob eine Zündkerze eingeschraubt und festgezogen ist und dass der
Zündkerzenstecker fest sitzt. Folgen Sie die Anleitung auf der Packung von Kerze.
Setzen Sie die Kerzenshuh auf der Kerze, drücken Sie es übers den Sechskant.
Den Zündsensor an geeigneter Stelle über dem Magneten mit den beigefügten Schrauben anbringen.
Niemals den Motor mit eingeschalteter Zündung durchdrehen, wenn sich keine Zündkerze im Zündkerzenstecker
befindet. Eine Zündstörung kann die folge sein!
1) Mit ausgeschalteter Zündung und geöffneter Chokeklappe den Motor 5x - 6x (Vergaser nicht überfluten) oder 3 - 4x
(Vergaser überfluten) durchdrehen.
2) Die Zündung einschalten, die Chokeklappe schließen und den Motor energisch durchdrehen.
3) Springt der Motor nach weiterer Drehung nicht an, Vollgas geben und den Motor ca. 4x durchdrehen. Die Zündung
aus- und einschalten und mit gedrosseltem Gas und geöffneter Chokeklappe starten.
4) Springt der Motor immer noch nicht an, die Zündkerze ausschrauben, die Elektrode prüfen, vom Benzin reinigen und
trocknen, die Zündkerze wieder einschrauben (der Motor ist anscheinend überflutet). Den nächsten Startvorgang nur mit
gedrosseltem Gas und geöffneter Chokeklappe durchführen. Ist die Zündkerze trocken, wurde immer noch nicht
genügend Benzin angesaugt. Die Kraftstoffzuleitung prüfen und mit Punkt 1) fortsetzen. Durch zusätzliches Einspritzen
von ca. 1cm
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des Kraftstoffgemisches mittels einer Spritze direkt in den Vergaserlufttrichter lässt sich dieser Vorgang
beschleunigen.
Nach dem erfolgreichen Anspringen den Motor für ca. 5 Minuten mit erhöhter Leerlaufdrehzahl laufen lassen, dann für
ca. 10 Minuten mit dem Einlaufen fortsetzen. Dabei vom Leerlauf bis ¾ der Höchstdrehzahl wechseln, diese Drehzahl
zuerst nur kurz, dann immer länger halten.
Nach 10 Minuten kurzzeitig auch Vollgas geben. Den Motor stoppen, abkühlen lassen, erneut starten und die Einstellung
überprüfen. Falls alles in Ordnung ist, können Sie erstmals abheben. Während der ersten Luftflüge den Motor nicht
überlasten oder lange mit hoher Drehzahl (besonders wichtig bei warmem Wetter) laufen lassen. Nach dem Einlaufen den
Motor mit Benzin-Öl-Gemisch 40:1 betreiben.
DER EINLAUF NIEMALS AUF LEERLAUF DURCHFÜHREN !
Richtig eingestellte und eingelaufene Motoren sollen folgende Drehzahlen am Propeller erreichen:
Motor
Luftschraube
Umdrehungen
Dämpfer
40 IFS
APC 20/8
8000 – 8100
3268
Mejzlik 22/10
7050 – 7100
3268
Mejzlik 22/10
6400 – 6500
3271
APC 20/8
7700 – 7800
3271
Mögliche Motorfehler und deren Behebung
Der Motor lässt sich nicht starten:
-
Zündkerze prüfen und ggf. ersetzen (den Zündfunken kontrollieren, indem die Kerze in den
Zündkerzenstecker gesteckt und der Motor gedreht wird; Anm.: der Metallteil der Kerze muss dabei
den Motor berühren);
-
Kraftstoffzuleitung prüfen;
-
den mechanischen Zustand des Motors prüfen, indem der Motor gedreht wird;
-
Einstellung der Vergaserdüsen prüfen;
-
Vergaserdeckel an der Seite der Unterdruckzuleitung abnehmen: Benzinfiltersieb kontrollieren, ggf.
Vergaser mit Druckluft ausblasen, beim Zusammenbau richtige Montagefolge der Membrane und der
Dichtung einhalten;
-
Unterdruckzuleitungsschlauch in den Vergaser prüfen
Mechanische Defekte des Motors:
Der Motor lässt sich nicht drehen. Die Zylinderkopfschrauben entfernen und den Kopf abnehmen. Die Schrauben der
Rückwand entfernen und die Rückwand abnehmen. Nun ist der Innenraum des Kurbelwellengehäuses sowie der Kolben
visuell zu prüfen um die wahrscheinliche Ursache des mechanischen Defektes festzustellen.
Die Reparatur der mechanischen Defekte des Motors der Fachwerkstatt überlassen!
Wartungshinweise
Alle 20 Betriebsstunden des Motors die Zündkerze präventiv ersetzen!
Wird der Motor für einen längeren Zeitraum außer Betrieb gesetzt, so ist es empfehlenswert, den Motor mit Öl zu
konservieren, um somit eventuelle Korrosion im Motorinneren zu verhindern.
Alle 100 Betriebsstunden des Motors wird eine Kontrolle durch die Fachwerkstatt empfohlen.
Zerlegen des Motors
Diese Arbeiten sind relativ anspruchsvoll. Wenden sie sich deswegen an eine Fachwerkstatt.
Die Arbeitsfolge wird nur informativ angeführt: Die Rückwand, den Zylinderkopf und den Vergaser abnehmen. Um die
Zylinderbuchse ausnehmen zu können, ist das Zylindergehäuse zuerst gleichmäßig auf 80 - 100
o
C zu erwärmen, sodass
sich die Stahlbuchse vom Zylindergehäuse löst. Nun die Zylinderbuchse ausheben (ohne sie zu drehen!). Im weiteren
Schritt wird der Kolben mit der Pleuelstange demontiert. Die Kurbelwelle steht im oberen Totpunkt. Die Pleuelstange
vom Kurbelzapfen lösen, indem sie nach hinten (gegen die Flugrichtung) gezogen wird. Den Mitnehmer abziehen, die
Mitnehmerfeder entfernen. Nun lässt sich die Kurbelwelle nach hinten aus dem Kurbelwellengehäuse schieben. Die
Lager auspressen, nachdem das Gehäuse auf ca. 80 - 100
o
C erwärmt wurde. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge.