MVVS 26 IFS Benutzerhandbuch
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Walbro WT 793
Achtung! Einstellnadeln behutsam festziehen, bei zu hohem Druck würden die Nadeln die Sitzflächen
beschädigen. Auf diese Weise verschleißter Vergaser lässt sich dann nicht richtig einstellen und muss
durch einen neuen ersetzt werden.
Nachdem der Motor eingelaufen ist, wie folgt einstellen: 1) Motor warm laufen lassen (20–30s)
2) Leerlaufdrehzahl einstellen und ca. 5s in diesem Zustand laufen lassen
Schritt I
- Kurz (für ungefähr 1s) Gas geben bis ca. 2/3 des Gashebelweges. Diesen Vorgang dreimal
nacheinander wiederholen. Falls der Motor dabei kontinuierlich beschleunigt ohne zu „stottern“, zu
Schritt III übergehen, bei schlechter Beschleunigung zu Schritt II übergehen.
Schritt II
- Schlechte Beschleunigung des Motors mit „Stottern“ und ungleichmäßigem Lauf ist meistens durch
mageres Gemisch im mittleren Drehzahlbereich verursacht. Den Motor stoppen, Kraftstoffzufuhr in den
Vergaser nachprüfen (der Schlauch darf nicht eingeklemmt oder abgenickt sein, des Weiteren ist die
Durchlässigkeit des Benzinfilters zu prüfen, falls dieser montiert). Den Motor erneut starten und die
Beschleunigung prüfen. Wenn Probleme andauern, ist der Vergaser einzustellen. Die Einstellnadel L
um 5 Minuten öffnen und wieder beschleunigen, falls der Motor problemlos beschleunigt, die Nadel um
weitere 3-5 Minuten öffnen, da die vorherige Einstellung im Grenzbereich des gleichmäßigen Laufes
lag, und bei der Veränderung der atmosphärischen Bedingungen während des Fluges könnte es erneut
zu oben beschriebenen Problemen kommen.
- Falls der Motor immer noch schlecht beschleunigt, die Nadel um 10 Minuten öffnen. Wird der
Motorlauf damit nicht besser, den Motor stoppen und die Grundeinstellung vornehmen. Die
Einstellnadeln entsprechend der Tabelle „Vergasereinstellung“ einstellen. Den Motor starten und die
Beschleunigung prüfen. Falls der Motor kontinuierlich beschleunigt, zu Schritt III übergehen.
- Falls der Motor immer noch schlecht beschleunigt, die Nadel um weitere 10 Minuten öffnen. Wird
der Motorlauf damit nicht besser, liegt der Fehler wahrscheinlich nicht in der Einstellung des Motors.
Deswegen zu Kapitel „Mögliche Motorfehler und deren Behebung“ übergehen.
Schritt III
- Falls der Motor richtig beschleunigt, wie vorstehend beschrieben, die Leerlaufdrehzahl
korrigieren/zurücksetzen und dreimal nacheinander Vollgas geben, bei richtiger Reaktion des Motors zu
Schritt IV übergehen. Falls der Motor bei der Beschleunigung auszusetzen beginnt, die Düse L um
weitere 5-10 Minuten öffnen.
- Sollte die Reaktion des Motors auf Gasgeben nicht schnell genug sein, die Düse L so weit drosseln,
bis der Motor beim Gasgeben zu „stottern“ beginnt, dann die Düse wieder um 5-10 Minuten öffnen.
Schritt IV
- Bei richtiger Reaktion des Motors Vollgas geben. Falls dann die Motordrehzahl gleichmäßig hoch
bleibt, ist der Motor richtig eingestellt. Falls die Drehzahl sinkt, die Einstellnadel H um ca. 5-10
Minuten öffnen. Vorsicht! Den Motor nicht mit magerem Gemisch betreiben. Bei magerem Gemisch
überhitzt sich der Motor und der Kolben kann sich festfressen!
Achtung!!! Sämtliche Vergasereinstellungen ausschließlich bei stehendem Motor vornehmen.
Verletzungsgefahr durch drehenden Propeller!
Starten und Einlaufen des Motors
Überprüfen Sie vor dem ersten Starten des Motors, ob eine Zündkerze eingeschraubt und festgezogen
ist und dass der Zündkerzenstecker fest sitzt. Folgen Sie die Anleitung auf der Packung von Kerze.
Setzen Sie die Kerzenshuh auf der Kerze, drücken Sie es übers den Sechskant.
Den Zündsensor an geeigneter Stelle über dem Magneten mit den beigefügten Schrauben anbringen.
Niemals den Motor mit eingeschalteter Zündung durchdrehen, wenn sich keine Zündkerze im
Zündkerzenstecker befindet. Eine Zündstörung kann die folge sein!
1) Mit ausgeschalteter Zündung und geöffneter Chokeklappe den Motor 5x - 6x (Vergaser nicht
überfluten) oder 3 - 4x (Vergaser überfluten) durchdrehen.
2) Die Zündung einschalten, die Chokeklappe schließen und den Motor energisch durchdrehen. Falls
kein Anzeichen des Anspringens nach sechster Umdrehung mit geschlossener Chokeklappe zu merken
ist, den Motor 2x drehen, wie unter Punkt 1) beschrieben ist, danach nach den Anweisungen des
Punktes 2) fortsetzen.
3) Springt der Motor nach weiterer Drehung nicht an, Vollgas geben und den Motor ca. 4x durchdrehen.
Die Zündung aus- und einschalten und mit gedrosseltem Gas und geöffneter Chokeklappe starten.
4) Springt der Motor immer noch nicht an, die Zündkerze ausschrauben, die Elektrode prüfen, vom
Benzin reinigen und trocknen, die Zündkerze wieder einschrauben (der Motor ist anscheinend
überflutet). Den nächsten Startvorgang nur mit gedrosseltem Gas und geöffneter Chokeklappe
durchführen. Ist die Zündkerze trocken, wurde immer noch nicht genügend Benzin angesaugt. Die
Kraftstoffzuleitung prüfen und mit Punkt 1) fortsetzen. Durch zusätzliches Einspritzen von ca. 1cm
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des
Kraftstoffgemisches mittels einer Spritze direkt in den Vergaserlufttrichter lässt sich dieser Vorgang
beschleunigen.
Nach dem erfolgreichen Anspringen den Motor für ca. 2 Minuten mit erhöhter Leerlaufdrehzahl laufen
lassen, dann für ca. 10 Minuten mit dem Einlaufen fortsetzen. Dabei vom Leerlauf bis ¾ der
Höchstdrehzahl wechseln, diese Drehzahl zuerst nur kurz, dann immer länger halten.
Nach 10 Minuten kurzzeitig auch Vollgas geben. Den Motor stoppen, abkühlen lassen, erneut starten
und die Einstellung überprüfen. Falls alles in Ordnung ist, können Sie erstmals abheben. Während der
ersten Luftflüge den Motor nicht überlasten oder lange mit hoher Drehzahl (besonders wichtig bei
warmem Wetter) laufen lassen. Nach dem Einlaufen den Motor mit Benzin-Öl-Gemisch 40:1 betreiben.
DER EINLAUF NIEMALS AUF LEERLAUF DURCHFÜHREN!
Richtig eingestellte und eingelaufene Motoren sollen folgende Drehzahlen am Propeller erreichen:
Propeller
Umdrehungen
Dämpfer
Propeller
Umdrehungen
Dämpfer
APC 16/12
7300-7400
3266
Mejzlik 18/8
8100-8200
3266
APC 16/10
8100-8300
3266
7200-7300
3270
Mögliche Motorfehler und deren Behebung
Der Motor lässt sich nicht starten:
-
Zündkerze prüfen und ggf. ersetzen (den Zündfunken kontrollieren, indem die Kerze in den
Zündkerzenstecker gesteckt und der Motor gedreht wird; Anm.: der Metallteil der Kerze muss
dabei den Motor berühren);
-
Kraftstoffzuleitung prüfen;
-
den mechanischen Zustand des Motors prüfen, indem der Motor gedreht wird;
-
Einstellung der Vergaserdüsen prüfen;
-
Vergaserdeckel an der Seite der Unterdruckzuleitung abnehmen: Benzinfiltersieb kontrollieren,
ggf. Vergaser mit Druckluft ausblasen, beim Zusammenbau richtige Montagefolge der Membrane
und der Dichtung einhalten;
-
Unterdruckzuleitungsschlauch in den Vergaser prüfen
Mechanische Defekte des Motors: Die Reparatur der mechanischen Defekte des Motors der
Fachwerkstatt überlassen!
Chokeklappe
Stellschraube Hauptdüse H
Stellschraube Leerlaufdüse L
Drosselhebel
Unterdruck-zuleitung