Metrohm tiamo 2.2 (ProcessLab) Benutzerhandbuch
Seite 1078

5.6 Befehle
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tiamo 2.2 (ProcessLab)
Der Einfluss von Störionen lässt sich durch die Nikolski-Gleichung beschrei-
ben. Sie ist eine erweiterte Nernst-Gleichung, welche die Selektivität der ISE
berücksichtigt. Für die ISE-Kalibrierung mit tiamo wird sie in der folgenden
Form verwendet:
(
)
B
i
N
i
c
c
z
U
E
U
+
+
=
log
)
0
(
Die Nernstkonstante U
N
stellt, dividiert durch die Ladung z des Messions, die
theoretische Steilheit s der Kalibrierfunktion dar. Sie erhält bei Anionen ein
negatives, bei Kationen ein positives Vorzeichen.
Der Einfluss der Störionen wird als Blindwert-Konzentration c
B
angegeben.
Ein signifikanter Blindwert verringert den unteren Messbereich und sorgt
damit für eine Verschlechterung der Nachweisgrenze.
Bei der Kalibrierung müssen also für die Kalibrierfunktion drei unbekannte
Grössen, nämlich E(0), s und c
B
ermittelt werden. Um alle Parameter ein-
deutig berechnen zu können, sind daher mindestens drei Standard-Mes-
sungen erforderlich. Eine höhere Zahl von Standards erhöht die Sicherheit
der mathematischen Berechung der Kalibrierfunktion.
tiamo ermittelt die Kalibrierdaten zur Konzentrationsmessung wie bei der
pH-Kalibrierung je nach Anzahl der verwendeten Standardlösungen:
■
1-Punkt-Kalibrierung
– s: Bestehender Wert wird beibehalten, falls vorhanden. Sonst wird
die theoretische Steilheit U
N
/ z eingesetzt.
–
– c
B
: Wird gleich Null gesetzt.