Windenstart, Motorisierter betrieb, Einsitziger betrieb – GIN Fuse Benutzerhandbuch
Seite 20: Kunstflug

Fuse
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Windenstart
Der Fuse ist schlepptauglich und geeignet für Piloten, die eine Windenschleppberechtigung
besitzen. Achte Sie darauf, dass der Windenfahrer erfahren ist und die erforderliche
Berechtigung besitzt und dass sowohl Winde und Schleppklinke dem Stand der Technik
entsprechen und eine Musterprüfung haben.
Der Startablauf beim Windenstart sieht zu Beginn ähnlich aus wie beim Vorwärtsstart. Nachdem
der Pilot die Kappe bis zum Scheitelpunkt aufgezogen hat, hebt er durch die Zugkraft des Seils
vom Boden ab. Keinesfalls darf das Startkommando gegeben werden, bevor der Schirm
vollständig unter Kontrolle ist. Starke Richtungskorrekturen während der Startphase und vor
Erreichen der Sicherheitshöhe sind zu vermeiden. Nachdem der Pilot den Boden verlassen hat,
wird er langsam im flachen Winkel bis zur Sicherheitshöhe von 50 Meter geschleppt. In dieser
Phase muss der Pilot laufbereit bleiben und darf sich nicht in sein Gurtzeug setzen, um beim
Ausfall der Winde oder einem Seilriss sicher landen zu können. Achten Sie darauf, den
Gleitschirm mit "offenen Bremsen" zu fliegen, damit der Anstellwinkel über die Bremsen nicht
zusätzlich erhöht wird.
Die Steuerung beim Windenstart sollte möglichst nur mit Gewichtsverlagerung erfolgen. Durch
kurze, kräftige Steuerimpulse mit der Bremse kann die Richtungskorrektur unterstützt werden,
ohne dabei den Schirm zu stark anzubremsen und abzureißen.
Grundsätzlich empfiehlt Gin Gliders den Start an der Winde mit leicht vorbeschleunigtem Schirm,
um die Sicherheitsreserven beim Windenschlepp weiter zu erhöhen. Aus diesem Grund sollten
die Trimmer beim Windenstart halb geöffnet sein. Bringen sie die Trimmer nach dem Klinken in
eine den Bedingungen angepasste Stellung.
Beim Passagierflug ist der optimale Befestigungspunkt an der Gurtzeugaufhängung des
Passagiers. Achten sie darauf, dass der Passagier die Klinke nicht versehentlich auslösen kann
und der Pilot die Klinke aus jeder Position heraus auslösen kann.
Motorisierter Betrieb
Der motorisierte Betrieb von Gleitsegeln bedarf in Deutschland einer zusätzlichen Prüfung.
Wenn Sie den Fuse motorisiert betreiben möchten, dann setzen Sie sich bitte mit Gin Gliders,
dem Hersteller des Motorantriebes oder einer LBA anerkannten Prüfstelle in Verbindung. Die
Adressen finden Sie im Anhang.
Einsitziger Betrieb
Der Fuse besitz von 110kg bis 160kg eine Zulassung für den Einsitzigen Betrieb
Kunstflug
In Deutschland ist Kunstflug mit dem Gleitschirm verboten. Unter Kunstflug versteht man
Flugzustände mit einer Neigung von mehr als 135 Grad um die Quer- oder Längsachse.
Der Fuse wurde nicht für den Kunstflug entwickelt und getestet.
Alle Formen von akrobatischen Flugfiguren sind mit dem Fuse gesetzeswidrig und illegal. Der
Pilot begibt sich dabei in Lebensgefahr. Beim Ausführen besteht die Gefahr von
unkalkulierbaren Fluglagen, die zu Materialschäden und Strukturversagen führen können.