3 umgang mit quecksilber – Metrohm 757 VA Computrace Benutzerhandbuch
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4.2 Sicherheitshinweise betreffend Quecksilber
757 VA Computrace – Hardware
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4.2.2
Toxizität von Quecksilber und seinen Verbindungen
Quecksilber und seine Verbindungen sind deshalb toxisch, weil sie mit schwefelhal-
tigen Enzymen reagieren und diese unter Bildung von HgS zerstören. Die Toxizität
hängt vom chemischen und vom physikalischen Zustand des Quecksilbers ab [4, 8
– 10]:
• Metallisches, flüssiges Quecksilber wird durch die Haut recht gut resor-
biert, kommt durch Drüsengänge in tiefere Hautpartien, wird hier oxidiert und
als Salz weitergetragen.
• Die schwerlöslichen Quecksilber(I)-Verbindungen und auch metallisches
Quecksilber (als zusammenhängende Flüssigkeit) sind bei oraler Aufnahme
(nicht aber durch die Haut!) nur wenig giftig.
• Quecksilber(II)-Verbindungen sind weniger schwerlöslich und deshalb er-
heblich giftiger: LD100 (das ist die hundertprozentige Letaldosis) ist bei oraler
Aufnahme ca. 0.2…1 g.
• Quecksilberdampf ist sehr giftig: Dämpfe, deren Hg-Konzentration den
MAK-Wert von 0.1 mg/m
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Luft übersteigt, rufen bei täglich fünf- bis achtstün-
diger Einatmung nach längerer Zeit chronische Vergiftung hervor.
In allen Laboratorien, in denen polarographisch/voltam(pero)metrisch gearbeitet
wird, ist bei vernünftigem und korrektem Umgang mit Quecksilber (siehe Kap. 4.2.3)
bis heute kein einziger Fall von Quecksilbervergiftungen aufgetreten. Die real ge-
messenen Hg-Konzentrationen in Laborluft liegen durchwegs sehr weit unterhalb
der MAK-Werte.
4.2.3
Umgang mit Quecksilber
Aufgrund seiner Toxizität (siehe Kap. 4.2.2) erfordert der Umgang mit Quecksilber
einige Vorsichtsmassregeln, die im folgenden näher erläutert werden:
• Arbeiten in Gasabzugsschrank
Manipulationen mit Quecksilber sollten wenn immer möglich in einem Gasab-
zugsschrank (Kapelle) erfolgen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass
keine Metalltropfen oder -spritzer auf den Labortisch sowie keine Metalldämp-
fe in die Luft gelangen.
• Arbeiten mit Kunststoffwannen
Bewegungen mit Gefässen, die Quecksilber enthalten, sind in oder zumin-
dest über stabilen nahtlosen Wannen aus Kunststoff oder emailliertem Metall
durchzuführen. Sehr gut geeignet ist die mitgelieferte Auffangwanne
6.2711.030 aus Polystyrol.
• Sammeln des Quecksilbers aus dem Messgefäss
Arbeitet man mit der MME, so enthält die Messlösung am Ende der Bestim-
mung Quecksilber, das für die spätere Entsorgung gesammelt werden muss.
Dies kann durch Sammeln der Messlösungen in einem grossen Gefäss und
anschliessendem Dekantieren, durch Filtrieren der Messlösungen oder durch
Absaugen des Quecksilbers mit Hilfe von Vakuum geschehen.