Weitere gefahrenhinweise, Trudeln, Notsteuerung – GIN GTO 2 Benutzerhandbuch
Seite 24: Werbung und klebesegel, Überbelastung, Sand und salzhaltige luft

GTO 2
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Danach werden die Bremsen vollständig freigegeben, wenn die Gleitschirmkappe vor dem
Piloten ist. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass die Kappe weit nach vorne schießt. Der GTO 2
wird beim Ausleiten nach vorne nicken und das Nicken normal von selbst beenden Sie können ihn
auch kurz anbremsen, wenn er weit vor ihnen steht, und dann die Bremsen gleich wieder
freigeben, damit er sauber anfahren kann. Vorsicht: Bei zu viel Bremse kann der Gleitschirm
wieder stallen.
Sie dürfen niemals die Bremsen kurz nach der Einleitung des Full Stall auslassen, bevor der Full
Stall stabilisiert ist.
Trudeln
Das Trudeln ist ein stabiler Flugzustand, bei dem sich eine Seite des Gleitschirms im
Strömungsabriss befindet, während die andere Seite weiterhin Auftrieb erzeugt. Der Gleitschirm
rotiert um die abgerissene Flügelseite.
Beim normalen Thermikfliegen ist man weit entfernt von der Grenze, bei der der Gleitschirm
anfängt zu trudeln. Sollte man trotzdem einmal den Gleitschirm versehentlich zum Trudeln
bringen, dann führen Sie die Hände sofort nach oben, wodurch der Gleitschirm etwas nach vorne
kommt und wieder normal fliegt. Bei längerem Trudeln darf der Pilot die Bremsen nur in dem
Moment freigeben, in dem der Schirm in seiner Drehbewegung über oder vor dem Piloten ist.
Notsteuerung
Beim Ausfall der Bremsleinen, z.B. durch lösen des Befestigungsknotens am Bremsgriff oder
einer defekten Bremsleine, lässt sich der GTO 2 auch mit den hinteren Tragegurten steuern und
landen.
Der Strömungsabriss erfolgt dabei früher und der Pilot muss das veränderte Flugverhalten
durch sensiblen Zug an den Gurten ausgleichen.
Weitere Gefahrenhinweise
Werbung und Klebesegel
Vergewissern Sie sich vor der Anbringung von Werbung darüber, dass das aufzubringende
Klebesegel keine Veränderung der Flugeigenschaften bewirkt. Im Zweifelsfall sollte Sie auf das
Einkleben von Werbung verzichten.
Überbelastung
Hohe Belastungen der Schirmstruktur treten vor allem bei Extremflugmanövern, Abstiegshilfen
(Steilspirale) oder verbotenen Kunstflugfiguren auf. Sie beschleunigen den Alterungsprozess
der Struktur erheblich und sollten daher vermieden werden.
Hat der Pilot einen Schirm über das normale Maß beansprucht, muss der Gleitschirm frühzeitig
einer Nachprüfung unterzogen werden.
Sand und salzhaltige Luft
Sand und salzhaltige Luft führen in vielen Fällen zu einer deutlich schnelleren Alterung des
Leinen- und Tuchmaterials. In diesem Fall muss der Schirm frühzeitig zur Nachprüfung
eingeschickt werden.