3 multi-mode-elektrode (mme), 1 aufbau und funktionsweise der mme, Multi-mode-elektrode (mme) – Metrohm 797 VA Computrace Benutzerhandbuch

Seite 28: Aufbau und funktionsweise der mme, Kap. 2.3, Kap. 2.3.1

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2 Installation

VA Computrace 797 / Hardware-Gebrauchsanweisung 8.797.8001DE

20

2.3 Multi-Mode-Elektrode

(MME)

Die Multi-Mode-Elektrode vereint die wichtigsten polarographischen und voltammetri-
schen Quecksilberelektroden in einer einzigen Konstruktion:

HMDE

Stationäre Quecksilbertropfenelektrode
(engl. Hanging Mercury Drop Electrode)
Ein vorgetriebener Quecksilbertropfen hängt an der Spit-
ze der Glaskapillare, und an diesem stationären Einzel-
tropfen wird der gesamte Spannungsdurchlauf ausge-
führt; im allgemeinen mit vorgängiger Anreicherung
(Inversvoltammetrie).

DME

Tropfende Quecksilberelektrode
(engl. Dropping Mercury Electrode)
Die klassische Elektrode, die Quecksilbertropfen fallen in
kontrolliertem Rhythmus aus der Glaskapillare.

SMDE

Statische Quecksilbertropfenelektrode
(engl. Static Mercury Drop Electrode)
Die modernste Elektrode, sie vereint Eigenschaften der
DME und der HMDE: während des Messens ist die Trop-
fenoberfläche konstant und statisch (wie bei der HMDE),
für den kompletten Spannungsdurchlauf werden aber
mehrere Tropfen benötigt (Erneuerung wie bei der
DME).

2.3.1

Aufbau und Funktionsweise der MME

Der Aufbau der Multi-Mode-Elektrode 6.1246.020 ist in Abb. 8 aufgezeichnet. Das im
Vorratsraum 81 befindliche Quecksilber fliesst durch die Glaskapillare 87 und bildet an
deren Ende einen Tropfen. Der Quecksilberfluss wird durch die Dichtungsnadel 75
kontrolliert, welche pneumatisch angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Die ver-
schiedenen Elektrodenarten (HMDE, DME, SMDE) werden durch zeitkontrolliertes Öff-
nen bzw. Schliessen des Quecksilberflusses mittels dieser Dichtungsnadel realisiert.

Die Funktionsweise der MME kann anhand von Abb. 7 und Abb. 8 erklärt werden.
Nach dem Öffnen von Ventil V1 (Inertgas-Zufuhr) wird das Quecksilber im Vorrats-
raum 81 unter Druck gesetzt. Im Grundzustand wird im Innenraum der Schlitzschrau-
be 74 ein Gegendruck aufgebaut, so dass die eingebaute Feder die Dichtungsnadel
75 auf die Kapillaröffnung der Glaskapillare 87 drückt und ein Ausfliessen des Queck-
silbers verhindert. Durch Umschalten des Ventils V3 kann das Inertgas entweichen,
der Gegendruck wird abgebaut. Der Inertgasdruck im Quecksilbervorratsraum 81
drückt die an der PTFE-Membran der Schlitzschraube 74 befestigte Dichtungsnadel
75 nach oben, das Quecksilber kann nun ausfliessen. Der Klopfmechanismus der DME
und SMDE wird durch kurzzeitiges Öffnen und Schliessen des Ventils V4 ausgelöst.

Die am Kapillarende gebildeten Quecksilbertröpfchen sind sehr klein und stabil und
bieten deshalb ein sehr gutes Signal-/Rauschverhältnis. Die im Vorratsraum hermetisch
abgeschlossene Quecksilbermenge kommt nur mit Inertgas und anderen inerten Ma-
terialien in Verbindung und reicht für etwa 200'000 Tröpfchen.

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