3 umgang mit quecksilber, Umgang mit quecksilber – Metrohm 797 VA Computrace Benutzerhandbuch
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3 Sicherheit
VA Computrace 797 / Hardware-Gebrauchsanweisung 8.797.8001DE
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• Die schwerlöslichen Quecksilber(I)-Verbindungen und auch metallisches
Quecksilber (als zusammenhängende Flüssigkeit) sind bei oraler Aufnahme
(nicht aber durch die Haut!) nur wenig giftig.
• Quecksilber(II)-Verbindungen sind weniger schwerlöslich und deshalb erheb-
lich giftiger: LD100 (das ist die hundertprozentige Letaldosis) ist bei oraler Auf-
nahme ca. 0.2…1 g.
• Quecksilberdampf ist sehr giftig: Dämpfe, deren Hg-Konzentration den MAK-
Wert von 0.1 mg/m
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Luft übersteigt, rufen bei täglich fünf- bis achtstündiger
Einatmung nach längerer Zeit chronische Vergiftung hervor.
In allen Laboratorien, in denen polarographisch/voltam(pero)metrisch gearbeitet wird,
ist bei vernünftigem und korrektem Umgang mit Quecksilber (siehe Kap. 3.4.3) bis
heute kein einziger Fall von Quecksilbervergiftungen aufgetreten. Die real gemessenen
Hg-Konzentrationen in Laborluft liegen durchwegs sehr weit unterhalb der MAK-
Werte.
3.4.3
Umgang mit Quecksilber
Aufgrund seiner Toxizität (siehe Kap. 3.4.2) erfordert der Umgang mit Quecksilber ei-
nige Vorsichtsmassregeln, die im folgenden näher erläutert werden:
• Arbeiten in Gasabzugsschrank
Manipulationen mit Quecksilber sollten wenn immer möglich in einem Gasab-
zugsschrank (Kapelle) erfolgen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine
Metalltropfen oder -spritzer auf den Labortisch sowie keine Metalldämpfe in die
Luft gelangen.
• Arbeiten mit Kunststoffwannen
Bewegungen mit Gefässen, die Quecksilber enthalten, sind in oder zumindest
über stabilen nahtlosen Wannen aus Kunststoff oder emailliertem Metall durch-
zuführen. Sehr gut geeignet ist die mitgelieferte Auffangwanne 6.2711.030 aus
Polystyrol.
• Sammeln des Quecksilbers aus dem Messgefäss
Arbeitet man mit der MME, so enthält die Messlösung am Ende der Bestim-
mung Quecksilber, das für die spätere Entsorgung gesammelt werden muss.
Dies kann durch Sammeln der Messlösungen in einem grossen Gefäss und an-
schliessendem Dekantieren, durch Filtrieren der Messlösungen oder durch Ab-
saugen des Quecksilbers mit Hilfe von Vakuum geschehen.
• Einfangen von Quecksilbertröpfchen
Einzelne Quecksilbertröpfchen in dieser Auffangwanne oder sonst wie verschüt-
tetes Quecksilber können durch Amalgamierung auf einfache Weise gebunden
werden:
− mit Silber (Ag):
Metrohm-Quecksilberfänger Typ 6.2406.000, der zum normalen Liefer-
umfang des 797 VA Computrace Standes gehört
− mit Zinn (Sn):
z.B. die dünngewalzte Zinnfolie der Firma Merck, Darmstadt/FRG