Hardtune-block/-register – TC-Helicon VoiceLive 3 - Reference Manual Benutzerhandbuch
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VoiceLive 3 – Referenzhandbuch (2014-03-29) 64
HardTune-Block/-Register
Dieser Effekt ist in den letzten Jahren außeror-
dentlich erfolgreich geworden. Der Song „Be-
lieve“ von Cher gilt als erste kommerziell erfolg-
reiche Produktion, in der eine sehr intensive und
roboterhaft klingende Tonhöhenkorrektur zu hö-
ren war.
Seit der Veröffentlichung von „Believe“ hat die
Tonhöhenkorrektur-Technologie große Fort-
schritte gemacht. Neben den extremen Effekten
ist nun auch eine sehr subtile und unauffällige
Korrektur möglich. Tonhöhenkorrektur ist nicht
immer gleich AutoTune™ à la T-Pain™. Eine sub-
til angewendete Tonhöhenkorrektur gehört heute
zu den meisten Musikproduktionen und wird oft
auch live verwendet.
Hierzu eine interessante Anekdote aus der Mu-
sikgeschichte: Schon die Beatles verwendeten
auf ihren Alben Tonhöhenkorrektur! Wie das?
Damals hatten professionelle Tonbandmaschi-
nen eine Funktion namens „VariSpeed“, mit der
die Wiedergabegeschwindigkeit geändert wer-
den konnte – und damit die Tonhöhe des auf-
gezeichneten Materials. Oft wurde diese Funk-
tion als Effekt eingesetzt, aber es gab vielfältige
Möglichkeiten, mit VariSpeed zu arbeiten.
Wenn Kritiker sich heute verächtlich über moder-
ne Produktionsverfahren und Technologien wie
Tonhöhenkorrektur äußern, sollte man beden-
ken, dass die Geschichte der Studiotechnologie
schon viel früher begonnen hat. Die Beatles ver-
wendeten damals praktisch jede aktuelle Tech-
nologie – und nichts anderes tun Musiker heute!
Hier ist ein interessanter Artikel über die Beatles
und die Art und Weise, wie sie VariSpeed ver-
wendeten:
ofbuckleyandbeatles.wordpress.
com/2010/12/05/beatles-producti-
on-tricks-part-ii-varispeed/
Tipps und Tricks zur Verwendung
des HardTune-Effekts
– Wenn Sie den sofort wiedererkennbaren
„HardTune“-Sound wünschen, wählen Sie im
HardTune-Effektblock den Style „Pop“.
– Ohne etwas Übung geht es nicht, wenn man
diesen Effektblock richtig verwenden und den
klassischen HardTune-Effekt auch auf der
Bühne erzeugen will. Üben Sie vor allem den
gleitenden Übergang zwischen Tonhöhen, um
die überbetonten Tonhöhen-Sprünge zu er-
zeugen, die typisch für diesen Stil sind. Nach-
dem Sie eine Zeit lang geübt haben, sollten
Sie in der Lage sein, den Effekt optimal ein-
zusetzen.
– Wenn Sie den HardTune-Effekt auf der Büh-
ne einsetzen und einen Vocal-Monitor oder
In-Ear-Monitore verwenden, sollten Sie damit
rechnen, „Phasing“-Effekte zu hören – sie ent-
stehen durch Überlagerungen zwischen Ihrer
unbearbeiteten Stimme und der tonhöhenkor-
rigierten Version aus dem VoiceLive 3.
Mehr Informationen über den Phasing-Effekt
erhalten Sie in diesem „Craig’s Corner“-Video:
– Wenn Sie sich statt des „roboterhaften“ Ef-
fekts eine etwas subtilere Korrektur wün-
schen, die aber trotzdem die vorgegebene
Tonart/Tonleiter berücksichtigt, probieren Sie
den Style „Correct Natural“ aus.
– Um die Effekte klassischer Beatles-Aufnah-
men nachzubilden, versuchen Sie den Style
„Gender Bender“. Stellen Sie den Gender-Pa-
rameter dann auf einen leicht negativen Wert
ein, um Ihre Stimme tiefer klingen zu lassen.
– Jedes Mal, wenn Sie ein Preset verwenden, in
dem der HardTune-Effekt aktiv ist, werden die