1 einleitung – Eppendorf Multiporator - Electroporation Benutzerhandbuch

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Das Phänomen, mit einem kurzen, intensiven elektrischen Stromstoß (Puls) reversible Öffnungen (Poren) in einer Mem-
bran erzeugen zu können, wurde in den 70-er Jahren erstmalig zum Einbringen von Xenomolekülen in Zellen genutzt.
Durch die entstandenen Membranporen können niedermolekulare Substanzen wie z. B. Farbstoffe, Peptide und hoch-
molekulare Stoffe wie z. B. Proteine, DNA, RNA in die Zelle eingeschleust werden. Inzwischen ist diese Arbeitsweise, die
als Elektroporation, Elektroinjektion oder Elektropermeabilisierung bezeichnet wird, in vielen Laboratorien Stand der
Technik. Angewendet wird diese Arbeitstechnik vor allem für die Transfektion eukaryotischer Zellen und Bakterien.

Mit dem Eppendorf Multiporator

®

und den speziellen Elektroporationspuffern steht ein System zur Verfügung, das es

erlaubt, unter hypoosmolaren Konditionen die Elektroporation schonend und effizient durchzuführen. Der Einsatz des
hypoosmolaren Puffers bewirkt, dass die verwendeten Zellen aufquellen und somit die Membran gedehnt und das Cyto-
skelett gelockert wird. Dadurch kann die benötigte Spannung zur Ausbildung der Membranporen reduziert werden.
Damit erfolgt die Elektroporation auf eine schonendere Art, ohne dass dabei die Transfektionseffizienz herabgesetzt wird.

Diese Anleitung ist für das Eukaryotenmodul des Multiporators gültig, mit dem eukaryotische Zellen (mit Ausnahme von
Hefen und einigen Mikroorganismen) elektroporiert werden können.

Sie beschreibt in leicht verständlicher Form die experimentellen Bedingungen, die dem neuen und innovativen Elektropo-
rationsverfahren mit der Soft Puls-Technologie des Multiporators zugrunde liegen. Sie sollten sich die Zeit nehmen, die
Wirkungsweise der wichtigsten Parameter, wie z. B. Spannung, Zeit, Temperatur und Mediumzusammensetzung der Soft
Pulse-Technologie auf die Transfektionsausbeute zu verstehen, um hierüber schnell zu den besten Transfektionsergeb-
nissen mit Ihrer speziellen Zell-Linie zu kommen.

Eventuell vorhandene Erfahrungen mit dem in der Vergangenheit des öfteren eingesetzten Elektroporationsverfahren, bei
dem Millisekunden-Pulszeiten verwendet werden, sind nicht direkt übertragbar.

Für viele Zell-Linien finden Sie Applikationsprotokolle auf der Eppendorf "Homepage" unter www.eppendorf.com. Das
Kapitel 3 zur Optimierung der Parameter sowie das allgemeine Elektroporationsprotokoll in Kapitel 4 sollten verwendet
werden, wenn Sie mit Zellen arbeiten, für die bisher noch kein Applikationsprotokoll erarbeitet worden ist. Im Kapitel 5
"Fehlersuche" finden Sie Hilfe, falls die Ergebnisse einmal nicht so ausfallen, wie Sie es sich vorgestellt haben.

Bakterien, Hefen sowie weitere Mikroorganismen können mit Hilfe des optional erhältlichen Bakterienmoduls transfor-
miert werden. Applikationsprotokolle sind ebenfalls unter www.eppendorf.com abrufbar.

1.1 Grundsätzliches zu der Applikationsanleitung

1 Einleitung

1 Einleitung

Multipor_Appli_E_poration_de.fm Seite 4 Montag, 30. Januar 2006 2:16 14

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