Metrohm viva 1.0 (process analysis) Benutzerhandbuch

Seite 650

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5.6 Unterfenster Auswertung

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viva 1.0 (für Prozessanalyse)

Für die Berechnung des Fehlerbeitrags aus der Kalibrierung sind die Fehler
der einzelnen Parameter p

i

= a, b, c, d der verwendeten Kalibrierfunktion

bestimmend. Da diese Parameter statistisch voneinander abhängig sind,
müssen hier alle Covarianzen cov(p

i

, p

j

) berücksichtigt werden:

Bei voltammetrischen Messungen werden statistisch gesehen aus einer
Grundgesamtheit mit Gaussverteilung nur kleine Stichproben (<10)
bestimmt. Diese Stichproben weisen eine Studentverteilung auf, was mit
dem Studentfaktor t berücksichtigt wird. Falls sich die Varianz aus mehre-
ren Teil-Varianzen zusammensetzt, wird der Studentfaktor mittels der
Approximation von Welch-Satterthwaite berechnet. Die mit diesem Ver-
fahren gewonnene Varianz wird mit t

2

multipliziert, die Quadratwurzel

daraus ergibt die Standardabweichung des Resultats.

Der Studentfaktor t hängt von der Anzahl Messungen n, genauer gesagt
von der Anzahl Freiheitsgrade n

f ab, wobei n die Anzahl Messpunkte

und f die Anzahl geschätzter Parameter ist. Der Studentfaktor t ist für eine
Wahrscheinlichkeit von 68.3% wie folgt definiert:

n

f

t

n

f

t

n

f

t

Kurventyp

f

1

1.837

6

1.091

15

1.035

y = a + bx

2

2

1.321

7

1.077

20

1.026

y = a + bx + cx

2

3

3

1.197

8

1.067

30

1.017

y = a + bx + dx

4

3

4

1.142

9

1.059

50

1.010

5

1.111

10

1.053

100

1.005

Obwohl in der Statistik Wahrscheinlichkeiten von 90% und mehr üblich
sind, wählen wir 68.3%, um die Kompabilität mit der gebräuchlichen
Angabe von normalverteilten Messwerten Mittelwert

± Standardabwei-

chung sicherzustellen. Bei normalverteilten Werten entspricht eine Stan-
dardabweichung einer Wahrscheinlichkeit von 68.3%.

Der Gesamtfehler CONCM.ASD des Resultates CONCM gibt demzufolge
den Bereich CONCM

± CONCM.ASD an, in welchem der wahre Wert

von CONCM mit einer Wahrscheinlichkeit von 68.3% erwartet werden
darf.

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