Überladen der arbeitselektrode – Metrohm 757 VA Computrace Benutzerhandbuch
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757 VA Computrace – Software
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Überladen der Arbeitselektrode
Die Anreicherung von Spezies an polarisierten Elektroden führt
bei ungünstigen Verhältnissen (grosse Konzentrationen und/oder
lange Anreicherungszeiten) zu Überladungserscheinungen wie
nichtlineare Aufstockungen oder Aufsplittung in Mehrfach-Peaks,
die durch Sättigung und unterschiedliche Abscheidungsformen
verursacht werden.
Eine
kürzere Anreicherungszeit führt meistens zur Lösung des
Problems. Als Faustregel gilt, dass im allgemeinen nur in Lösun-
gen mit einer Massenkonzentration
ρ
< 0.5 mg/L (= 0.5 ppm)
überhaupt angereichert werden soll. In verschiedenen Fällen kann
auch bereits ab Konzentrationen
ρ
> 100 µg/L ohne Anreiche-
rung gearbeitet werden (z.B. DP-Voltammetrie an der HMDE oder
auch an der DME).
Die Auswirkungen einer zu langen Anreicherungszeit zeigen die
beiden folgenden Beispiele:
• Nickel- und Kobalt-Bestimmung im Spurenbereich
durch kathodische Adsorptionsinversvoltammetrie (mit
Dimethylglyoxim-Komplexen)
Die Verlängerung der Anreicherungszeit von 30 s auf 120 s
(bei sonst identischen Messparametern) führt zu nichtlinearen
Aufstockungen und im Falle des Nickels zusätzlich zu Ver-
schiebungen des Peakmaximums:
Anreicherungszeit: 30 s
Anreicherungszeit: 120 s
Messlösung: 20
µg/L Ni; 20 µg/L Co
Grundelektrolyt:
0.1 mol/L NH
4
Cl/NH
3
; pH = 9.3
5⋅10
-4
mol/L Dimethylglyoxim (DMG)
Aufstockung:
mit je 200 ng Ni / 200 ng Co
Elektrode: HMDE
Co
Ni
Co
Ni