7 sl-zyklen mit konturformel, Grundlagen, Siehe „sl- zyklen mit konturformel” auf seite 326) – HEIDENHAIN iTNC 530 (340 420) Benutzerhandbuch
Seite 354

326
8 Programmieren: Zyklen
8.7 SL
-Zyklen mit K
o
nt
urf
o
rm
el
8.7 SL-Zyklen mit Konturformel
Grundlagen
Mit den SL-Zyklen und der Konturformel können Sie komplexe Kontu-
ren aus Teilkonturen (Taschen oder Inseln) zusammensetzen. Die ein-
zelnen Teilkonturen (Geometriedaten) geben Sie als separate Pro-
gramme ein. Dadurch sind alle Teilkonturen beliebig
wiederverwendbar. Aus den gewählten Teilkonturen, die Sie über eine
Konturformel miteinander verknüpfen, berechnet die TNC die Gesamt-
kontur.
Eigenschaften der Teilkonturen
n
Die TNC erkennt grundsätzlich alle Konturen als Tasche. Program-
mieren Sie keine Radiuskorrektur. In der Konturformel können Sie
eine Tasche durch negieren in eine Insel umwandeln.
n
Die TNC ignoriert Vorschübe F und Zusatz-Funktionen M
n
Koordinaten-Umrechnungen sind erlaubt. Werden sie innerhalb der
Teilkonturen programmiert, wirken sie auch in den nachfolgenden
Unterprogrammen, müssen aber nach dem Zyklusaufruf nicht
zurückgesetzt werden
n
Die Unterprogramme dürfen auch Koordinaten in der Spindelachse
enthalten, diese werden aber ignoriert
n
Im ersten Koordinatensatz des Unterprogramms legen Sie die Bear-
beitungsebene fest. Zusatzachsen U,V,W sind erlaubt
Eigenschaften der Bearbeitungszyklen
n
Die TNC positioniert vor jedem Zyklus automatisch auf den Sicher-
heits-Abstand
n
Jedes Tiefen-Niveau wird ohne Werkzeug-Abheben gefräst; Inseln
werden seitlich umfahren
n
Der Radius von „Innen-Ecken“ ist programmierbar – das Werkzeug
bleibt nicht stehen, Freischneide-Markierungen werden verhindert
(gilt für äußerste Bahn beim Räumen und Seiten-Schlichten)
Beispiel: Schema: Abarbeiten mit SL-Zyklen und
Konturformel
0 BEGIN PGM KONTUR MM
...
5 SEL CONTOUR “MODEL“
6 CYCL DEF 20.0 KONTUR-DATEN ...
8 CYCL DEF 22.0 RAEUMEN ...
9 CYCL CALL
...
12 CYCL DEF 23.0 SCHLICHTEN TIEFE ...
13 CYCL CALL
...
16 CYCL DEF 24.0 SCHLICHTEN SEITE ...
17 CYCL CALL
63 L Z+250 R0 FMAX M2
64 END PGM KONTUR MM
Beispiel: Schema: Verrechnung der Teilkonturen
mit Konturformel
0 BEGIN PGM MODEL MM
1 DECLARE CONTOUR QC1 = “KREIS1“
2 DECLARE CONTOUR QC2 = “KREIS31XY“
3 DECLARE CONTOUR QC1 = “DREIECK“
4 DECLARE CONTOUR QC1 = “QUADRAT“
5 QC10 = ( QC1 | QC3 | QC4 ) \ QC2
6 END PGM MODEL MM
0 BEGIN PGM KREIS1 MM
1 CC X+75 Y+50
2 LP PR+45 PA+0 R0
3 CP IPA+360 DR+
4 END PGM KREIS1 MM
0 BEGIN PGM KREIS31XY MM
...
...
Der Speicher für einen SL-Zyklus (alle Konturbeschrei-
bungs-Programme) ist auf maximal 32 Konturen begrenzt.
Die Anzahl der möglichen Konturelemente hängt von der
Konturart (Innen-/Außenkontur) und der Anzahl der Kontur-
beschreibungen ab und beträgt z.B. ca. 1024 Geraden-
sätze.
Die SL-Zyklen mit Konturformel setzen einen strukturier-
ten Programmaufbau voraus und bieten die Möglichkeit,
immer wiederkehrende Konturen in einzelnen Program-
men abzulegen. Über die Konturformel verknüpfen Sie die
Teilkonturen zu einer Gesamtkontur und legen fest, ob es
sich um eine Tasche oder Insel handelt.
Die Funktion SL-Zyklen mit Konturformel ist in der Bedien-
oberfläche der TNC auf mehrere Bereiche verteilt und
dient als Grundlage für weitergehende Entwicklungen.