Metrohm 781 pH/Ion Meter Benutzerhandbuch
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9 Anhang
780/781 pH/Ion Meter Handbuch
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Hinweise
Für eine pH-Kalibrierung sollten mindestens zwei oder mehr verschie-
dene Puffer verwendet werden, welche den geplanten Messbereich
einschliessen (DIN 19268). Sie erhalten z.B. Metrohm Pufferlösungen
für die pH-Werte 4, 7 und 9 als gebrauchsfertige Lösungen oder als
Konzentrate (siehe optionales Zubehör, Kap. 9.6).
Eine pH-Elektrode ist eine ionensensitive Elektrode, die mit hoher Se-
lektivität auf Wasserstoffionen (H
+
) anspricht. Aus diesem Grund ist es
erlaubt, die obige lineare Beziehung zwischen der gemessenen Span-
nung U und dem zugrundeliegenden pH anzunehmen. Eine Abwei-
chung kann dabei der sogenannte Alkalifehler verursachen. Er be-
schreibt einen Störeinfluss durch höher konzentrierte Alkaliionen (z. B.
0.1 M Na
+
), welcher bei hohen pH-Werten (> pH 12) auftreten kann.
Die Temperaturkompensation des pH/Ion Meters legt bei der pH-
Messung zur Berechnung des pH-Wertes eine Temperatur-korrigierte
Steilheit zugrunde (Umrechnung über die Definition der Nernstkonstan-
te U
N
, siehe S. 140). Dieses Verfahren basiert auf der Annahme, dass
der Schnittpunkt aller theoretischen Nernst-Steilheiten bei pH 7.0 und
0 mV liegt (Isothermenschnittpunkt). Dies ist aber nicht immer der Fall.
Die Messunsicherheit steigt mit der Temperaturdifferenz zwischen Ka-
librierung und Messung. Sind hohe Genauigkeiten gewünscht, sollte bei
einer Temperatur kalibriert und gemessen. Die DIN 19268 schreibt dazu
die Kalibrierung und Messung bei gleicher Temperatur ebenfalls vor.
Die Temperaturkompensation berücksichtigt ausschliesslich die Tem-
peraturabhängigkeit der Nernst-Steilheit des Messsystems. Zusätzlich
sind die pH-Werte des Puffers und der Probe ebenfalls von der Tempe-
ratur abhängig. Die Temperaturabhängigkeit des Puffers wird über die
gespeicherten Puffertabellen korrigiert (siehe Kap. 9.4). Über die Tem-
peraturabhängigkeit des pH-Wertes der Probe kann in der Regel keine
Aussage gemacht werden. Für genaue Messungen sollten Sie somit
den pH bei der 'Originaltemperatur' der Probe bestimmen und diesen
nicht der Temperatur des Puffers anpassen. Stattdessen temperieren
Sie den Puffer auf die Probentemperatur und achten bei der Kalibrie-
rung auf eine korrekte Zuordnung des temperaturspezifischen pH-
Wertes des Puffers.