Digital fotografieren – Olympus SP-550 UZ Benutzerhandbuch
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3. Digital fotografieren
werden. Um die Abweichung der Farbtemperatur
des Umgebungslichts von der des neutral-weißen
Lichts ermitteln zu können, wurde z. B. ein wei-
ßes Blatt Papier vor das Objektiv gehalten. Dank
der so gewonnenen Information konnte die
Kamera exakt auf die aktuellen Lichtverhältnisse
justiert („
¡kalibriert“) werden.
Heutzutage bieten sowohl Video- als auch Digital-
kameras einen automatischen Weißabgleich.
Vereinfacht ausgedrückt, passiert dabei Folgendes:
Der integrierte Belichtungsmesser analysiert die
Farbzusammensetzung des Lichts. Aus diesen
Messwerten ermittelt die Kamera einen möglichst
präzisen Farbtemperaturbereich und gleicht even-
tuelle Farbabweichungen mittels aufwändiger
Berechnungen (
¡Algorithmen) aus. So ist sicher-
gestellt, dass auch bei wechselnden Lichtverhält-
nissen farbechte Bilder aufgezeichnet werden.
Die meisten Digitalkameras reagieren auf Farb-
temperaturen von ungefähr 3.000 bis 6.700
¡Kelvin. Diese Werte orientieren sich an zwei
natürlich vorkommenden Lichtverhältnissen:
Tageslicht bei bewölktem Himmel (etwa 6.400
Kelvin) und Dämmerlicht mit starkem Rotanteil
(etwa 3.200 Kelvin). Ermittelt die Digitalkamera
beispielsweise eine Farbtemperatur von ca. 3.200
Kelvin, stellt sie sich automatisch auf diese Situa-
tion ein. Das Ergebnis sind besser belichtete und
farbtreuere Bilder. Die digitale SLR Olympus E-1
verfügt für äußerste Präzision sogar über ein duales
Weißabgleichssystem sowie einen externen Weiß-
abgleichssensor zur Erkennung der Lichtquelle.
Viele Digitalkameras erlauben auch einen
manuellen Weißabgleich. Darüber hinaus kann
der Fotograf in der Regel auf Voreinstellungen für
z. B. Sonnenlicht, bewölkten Himmel, Kunst-
oder fluoreszierendes Licht zurückgreifen.
Sollte Ihre Digitalkamera über eine „One Touch“-
¡Kelvin-Skala:
Wird zur
Beschreibung der
¡Farbtemperatur
genutzt. Ein
erhitzter
schwarzer
Gegenstand
wechselt
beispielsweise
bei steigender
Temperatur seine
Farbe von
Schwarz zu Rot,
zu Gelb, dann zu
Blau und
schließlich zu
Weiß. Die
jeweilige
Farbtemperatur
entspricht dabei
dem Wärmegrad
des erhitzten
Gegenstandes.
Die Farb-
temperatur an
einem sonnigen
Tag beträgt in
etwa 5.500 K, die
von Glühlampen-
licht zwischen
3.200 und
3.400 K.
FAQ_032_063_de 15.09.2006 10:02 Uhr Seite 38