Metrohm 840 PC Control 5.0 / Touch Control Benutzerhandbuch
Seite 216

4.1 Titrationen
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PC Control / Touch Control
Die anwenderdefinierten Parameter sind für dynamische Equiva-
lenzpunkttitrationen (DET) und monotone Equivalenzpunkttitrationen
(MET) unterschiedlich.
Anwenderdefinierte Titrationsparameter für DET und MET
• DET: Messpunktdichte (d): Ein kleiner Wert bedeutet kleine Volu-
meninkremente, d. h. eine hohe Messpunktdichte. Die Kurve gibt
dann alle feinsten Details wieder, was allerdings auch Rauschen
bedeuten und zu unerwünschten Equivalenzpunkten führen kann.
Ein grosser Wert, d. h. eine kleine Messpunktdichte, erlaubt schnel-
lere Titrationen. Wenn Sie mit kleinen Zylindervolumen beim Dosie-
rer arbeiten, kann ein kleinerer Wert für die Messpunktdichte vorteil-
haft sein. Gleichzeitig sollten aber eine kleinere Messwertdrift und
ein höheres EP-Kriterium gesetzt werden.
• DET: Minimales (Volumen-) Inkrement (d): Dieses kleinste erlaubte
Volumeninkrement wird zu Beginn der Titration und bei steilen Kur-
ven im Bereich des Equivalenzpunktes dosiert. Sehr kleine Werte
sollen nur verwendet werden, wenn kleine Titriermittelverbräuche
erwartet werden. Sonst könnten unerwünschte Equivalenzpunkte
ausgewertet werden.
Hinweis!
Es ist nicht sinnvoll, ähnliche Volumina für das minimale und das ma-
ximale Inkrement zu wählen. Für diese Anwendungen eignet sich die
monotone Equivalenzpunkttitration (MET).
• DET: Maximales (Volumen-) Inkrement (d): Ein maximales Volu-
meninkrement sollte gewählt werden, wenn der Titriermittel-
verbrauch bis zum Erreichen des Equivalenzpunktes sehr klein ist,
ein Startvolumen bis kurz vor Erreichen des Equivalenzpunktes do-
siert wird oder wenn der Richtungswechsel im Sprungbereich sehr
abrupt ist, da sonst im Bereich des Equivalenzpunktes leicht ein zu
grosses Volumen dosiert wird. Der Wert sollte nicht kleiner als 1/100
des Zylindervolumens sein.
• MET: Volumeninkrement (d): Volumen, das bei jedem Dosierschritt
dosiert wird. Voraussetzung für eine hohe Genauigkeit ist das richti-
ge Volumeninkrement. Ein guter Richtwert ist 1/20 des erwarteten
EP-Volumens. Bei steilen Sprüngen sollte das Volumeninkrement
eher 1/100 und bei flachen eher 1/10 des EP-Volumens sein. Kleine
Volumeninkremente werden verwendet, um Blindwerte zu bestim-
men oder bei stark unsymmetrischen Kurven. Die Genauigkeit der
Auswertung kann durch Verwendung kleiner Inkremente aber nicht
erhöht werden, da die Messwertänderungen zwischen zwei Mess-
punkten dann in der gleichen Grössenordnung sind wie das Rau-
schen.
• Dosiergeschwindigkeit (d): Geschwindigkeit, mit der die Volu-
meninkremente dosiert werden. Die maximale Dosiergeschwindig-
keit hängt vom Zylindervolumen der verwendeten Wechsel- bzw.
Dosiereinheit ab (siehe Kap. 3.8.6).
• Messwertdrift (d): Drift, d. h. Änderung des Messwertes pro Minu-
te, die für die Messwertübernahme unterschritten werden muss.