5 schneidenradiuskompensation (srk/frk), 6 bearbeitungs-bef ehle – HEIDENHAIN CNC Pilot 4290 Benutzerhandbuch
Seite 127

HEIDENHAIN CNC PILOT 4290
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4.6.5 Schneidenradiuskompensation (SRK/FRK)
Schneidenradiuskompensation (SRK)
Ohne SRK ist die theoretische Schneidenspitze Bezugspunkt bei
den Verfahrwegen. Das führt bei nicht-achsparallelen Verfahrwegen
zu Ungenauigkeiten. Die SRK korrigiert programmierte Verfahrwege
(siehe „
1.5 Werkzeugmaße“).
Bei „Q=0“ reduziert die SRK den Vorschub bei Bögen (G2, G3, G12,
G13) und Verrundungen, wenn der „verschobene Radius < ur-
sprünglicher Radius“ ist. Bei einer Verrundung als Übergang zum
nächsten Konturelement wird der „Sondervorschub“ korrigiert.
Reduzierter Vorschub:
Vorschub * (verschobener Radius / ursprünglicher Radius)
Fräserradiuskompensation (FRK)
Ohne FRK ist der Fräsermittelpunkt der Bezugspunkt bei den Ver-
fahrwegen. Mit FRK verfährt der CNC PILOT mit dem Außendurch-
messer auf den programmierten Verfahrwegen (siehe „
1.5 Werk-
zeugmaße“).
Stech-, Abspan- und Fräszyklen beinhalten SRK/FRK-Aufrufe. Des-
halb muss die SRK/FRK ausgeschaltet sein, wenn Sie diese Zyklen
aufrufen. – Auf Ausnahmen von dieser Regel wird hingewiesen.
G40: SRK/FRK ausschalten
■
die SRK ist bis zum Satz vor G40 wirksam
■
im Satz mit G40 oder im Satz nach G40 ist nur ein geradliniger
Verfahrweg zulässig (G14 ist nicht zulässig)
G41/G42: SRK/FRK einschalten
■
im Satz mit G41/G42 oder nach dem Satz mit G41/G42 ist ein
geradliniger Verfahrweg (G0/G1) zu programmieren
■
ab dem nächsten Verfahrweg wird die SRK/FRK eingerechnet
G41: SRK/FRK einschalten – Korrektur des Schneiden-/Fräserradius
in Verfahrrichtung links der Kontur
G42: SRK/FRK einschalten – Korrektur des Schneiden-/Fräserradius
in Verfahrrichtung rechts der Kontur
Parameter (G41/G42)
Q:
Bearbeitungsebene – default: 0
■
Q=0: SRK auf der Drehebene (XZ-Ebene)
■
Q=1: FRK auf der Stirnfläche (XC-Ebene)
■
Q=2: FRK auf der Mantelfläche (ZC-Ebene)
■
Q=3: FRK auf der Stirnfläche (XY-Ebene)
■
Q=4: FRK auf der Mantelfläche (YZ-Ebene)
H:
Ausgabe (nur bei FRK) – default: 0
■
H=0: Aufeinanderfolgende Bereiche, die
sich schneiden, werden nicht bearbeitet.
■
H=1: Die komplette Kontur wird bearbeitet –
auch wenn sich Bereiche schneiden.
O:
Vorschubreduzierung – default: 0
■
O=0: Vorschubreduzierung aktiv
■
O=1: keine Vorschubreduzierung
■
Sind die Werkzeug-Radien > Kontur-Ra-
dien, können bei der SRK/FRK Schleifen
auftreten. Empfehlung: nutzen Sie den
Schlichtzyklus G890 / Fräszyklus G840.
■
FRK nicht bei der Zustellung in die je-
weilige Bearbeitungsebene anwählen.
■
Beachten Sie bei dem Aufruf von Un-
terprogrammen mit „aktiver SRK/FRK“:
Schalten Sie die SRK/FRK
– in dem Unterprogramm aus, in dem sie
eingeschaltet wurde.
– im Hauptprogramm aus, wenn sie hier
eingeschaltet wurde.
. . .
N.. G0 X10 Z10
N.. G41 G0 Z20
N.. G1 X20
N.. G40 G0 X30 Z30
. . .
4.6 Bearbeitungs-Bef
ehle
Prinzipielle Arbeitsweise der SRK/FRK
Verfahrweg: von X10/Z10 nach X10+SRK/Z20+SRK
der Verfahrweg ist um die SRK „verschoben“
Verfahrweg von X20+SRK/Z20+SRK nach X30/Z30